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Mental Health First Aid (MHFA) ist eine wichtige Ausbildung, die es Menschen ermöglicht, in Krisensituationen mit psychischen Gesundheitsproblemen schnell und kompetent zu helfen. MHFA-Ersthelfer sind keine Therapeuten, sondern geschulte Laien, die in der Lage sind, erste Unterstützung zu leisten, bevor professionelle Hilfe in Anspruch genommen wird. Sie helfen dabei, psychische Erkrankungen zu erkennen, zu verstehen und den betroffenen Personen in belastenden Momenten zur Seite zu stehen.
Die Rolle eines MHFA-Ersthelfers ist von entscheidender Bedeutung, da sie dazu beiträgt, Menschen in psychischen Krisen zu stabilisieren und die Chancen auf eine schnelle und effektive Behandlung zu erhöhen. Doch diese Verantwortung kann emotional und psychisch sehr fordernd sein. Als MHFA-Ersthelfer setzt man sich mit den Ängsten, Sorgen und Belastungen anderer auseinander und wird selbst von diesen emotionalen Herausforderungen betroffen. Daher ist es für MHFA-Ersthelfer unerlässlich, auf ihre eigene mentale Gesundheit zu achten und sich regelmäßig um ihre Selbstfürsorge zu kümmern.
Selbstfürsorge hilft dabei, das eigene Wohlbefinden zu bewahren und langfristig in der Lage zu bleiben, anderen effektiv zu helfen. Ohne regelmäßige Pausen, gesunde Abgrenzung und psychische Entlastung können Ersthelfer Gefahr laufen, auszubrennen oder ihre eigene Gesundheit zu gefährden. In diesem Artikel geben wir dir wertvolle Tipps, wie du als MHFA-Ersthelfer deine Selbstfürsorge in den Alltag integrieren kannst, um deine eigene mentale Gesundheit zu schützen und deine wichtige Rolle weiterhin mit Hingabe und Engagement auszufüllen.
Warum ist Selbstfürsorge für MHFA Ersthelfer so wichtig?
Die Rolle eines MHFA-Ersthelfers kann sehr erfüllend sein, da man Menschen in akuten psychischen Krisen beisteht und dabei hilft, Stabilität und Sicherheit zurückzubringen. Doch dieser Helferberuf ist auch mit erheblichen emotionalen und psychischen Belastungen verbunden, die nicht unbeachtet bleiben dürfen. Die ständige Auseinandersetzung mit den Sorgen und Ängsten anderer kann sowohl physisch als auch emotional anstrengend sein und auf Dauer zu negativen Auswirkungen auf die eigene Gesundheit führen. Aus diesem Grund ist Selbstfürsorge für MHFA-Ersthelfer nicht nur wichtig, sondern unerlässlich.
Die Belastungen der Rolle als MHFA Ersthelfer
Umgang mit emotionalen und psychischen Belastungen
Als MHFA-Ersthelfer ist man ständig mit den emotionalen und psychischen Problemen von anderen konfrontiert. Viele Menschen, die sich in einer psychischen Krise befinden, erleben starke Ängste, Trauer, Wut oder Verwirrung. Diese intensiven Emotionen können auf den Helfer übertragen werden, was zu einer emotionalen Erschöpfung führen kann. Die Herausforderung besteht darin, diese Belastungen zu erkennen und richtig damit umzugehen, ohne selbst unter der emotionalen Last zu leiden. Es ist wichtig, dass Ersthelfer sich dieser Belastungen bewusst sind und lernen, wie sie ihre eigenen Gefühle von denen der betroffenen Personen abgrenzen können.
Potenzielle Folgen für die psychische Gesundheit
Die ständige Konfrontation mit schwierigen psychischen Situationen kann auf Dauer nicht nur zu emotionaler Erschöpfung, sondern auch zu ernsthaften psychischen Gesundheitsproblemen führen. Ein MHFA-Ersthelfer, der seine eigene Selbstfürsorge vernachlässigt, könnte Burnout, Depressionen oder Angststörungen entwickeln. Auch sekundäre Traumatisierungen – die Belastung durch die Geschichten und Erfahrungen der anderen – können auftreten. Diese können sich in Schlafstörungen, Nervosität und allgemeinen psychischen Belastungen äußern. Ohne präventive Maßnahmen und Selbstfürsorge können solche Zustände das Wohlbefinden des Ersthelfers erheblich beeinträchtigen.
Der Einfluss von Mitgefühl und Empathie
Wie Empathie zur Erschöpfung führen kann
Mitgefühl und Empathie sind wesentliche Eigenschaften eines MHFA-Ersthelfers, da sie es ermöglichen, sich in die Lage der betroffenen Person hineinzuversetzen und eine angemessene Unterstützung zu bieten. Doch diese empathische Verbindung kann auch eine Schattenseite haben. Wenn ein Ersthelfer sich zu sehr mit den Gefühlen und Erlebnissen der betroffenen Person identifiziert, kann dies zu emotionaler Erschöpfung führen. Das ständige „Mitfühlen“ kann den Helfer so stark belasten, dass er selbst in einen Zustand der Überforderung gerät. Es wird schwierig, die nötige Distanz zu wahren, und der Helfer riskiert, sich selbst in der Krise der anderen zu verlieren.
Wichtigkeit der Abgrenzung
Um als MHFA-Ersthelfer langfristig effektiv zu bleiben, ist es wichtig, eine gesunde emotionale Abgrenzung zu entwickeln. Dies bedeutet nicht, dass man die Sorgen der anderen ignoriert oder kein Mitgefühl zeigt. Vielmehr geht es darum, eine Balance zu finden: den betroffenen Personen zu helfen und gleichzeitig die eigene emotionale Gesundheit zu schützen. Dazu gehört, in schwierigen Momenten innezuhalten, sich bewusst zu machen, dass man nicht für die gesamte Last der anderen verantwortlich ist, und sich regelmäßig Pausen zu gönnen. Abgrenzungstechniken wie das Setzen von Grenzen und das Einhalten von „mentalem Abstand“ sind entscheidend, um die eigene Energie zu bewahren und dauerhaft als MHFA-Ersthelfer tätig sein zu können, ohne die eigene psychische Gesundheit zu gefährden.
Die Auseinandersetzung mit diesen Belastungen und der Entwicklung gesunder Abgrenzungsstrategien sind entscheidend für die langfristige Wirksamkeit eines MHFA-Ersthelfers und das Wohlbefinden des Helfers selbst.
Praktische Tipps zur Selbstfürsorge für MHFA Ersthelfer
Die Rolle des MHFA-Ersthelfers bringt viele Herausforderungen mit sich, und um langfristig für andere da zu sein, ist es entscheidend, auf das eigene Wohlbefinden zu achten. Hier sind einige praktische Tipps, wie MHFA-Ersthelfer ihre Selbstfürsorge im Alltag umsetzen können, um sowohl ihre physische als auch ihre psychische Gesundheit zu fördern.
Achtsamkeit und Meditation
Vorteile der Achtsamkeitspraxis
Achtsamkeit ist eine wertvolle Technik, um im hektischen Alltag Ruhe und Klarheit zu finden. Besonders für MHFA-Ersthelfer, die mit den emotionalen Belastungen der Unterstützung konfrontiert sind, bietet Achtsamkeit eine Möglichkeit, sich zu entspannen und den Geist zu beruhigen. Die Praxis fördert das Bewusstsein für den gegenwärtigen Moment und hilft dabei, Gedanken und Gefühle zu beobachten, ohne sich von ihnen überwältigen zu lassen. Dies kann dazu beitragen, Stress abzubauen und emotionale Erschöpfung zu vermeiden. Achtsamkeit stärkt die Fähigkeit, sich selbst besser wahrzunehmen, und verbessert die Resilienz gegenüber belastenden Situationen.
Einfache Techniken für den Alltag
Für Ersthelfer, die wenig Zeit haben, bieten sich einfache Achtsamkeitstechniken an, die in den Alltag integriert werden können:
- Tiefes Atmen: Eine kurze Atemübung kann helfen, den Geist zu beruhigen. Ein paar Minuten tiefes Ein- und Ausatmen können die Nervosität lindern und Stress abbauen.
- Körperwahrnehmung: Sich bewusst auf den eigenen Körper zu konzentrieren – zum Beispiel bei jedem Schritt oder bei den Bewegungen der Hände – kann dabei helfen, im Moment präsent zu bleiben und den Fokus von den belastenden Gedanken zu nehmen.
- Geführte Meditationen: Diese können helfen, schnell in einen Zustand der Ruhe zu gelangen. Es gibt zahlreiche Apps und Audioaufnahmen, die eine einfache Meditation für Anfänger bieten.
Körperliche Gesundheit und Bewegung
Bedeutung von regelmäßigem Sport
Körperliche Bewegung ist nicht nur wichtig für die körperliche Gesundheit, sondern auch für das mentale Wohlbefinden. Regelmäßiger Sport hilft, Stress abzubauen, den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen und die Konzentration zu verbessern. Für MHFA-Ersthelfer, die häufig in emotional belastenden Situationen tätig sind, kann Bewegung ein effektiver Weg sein, um Spannungen abzubauen und den Kopf freizubekommen. Zudem fördert Sport die Produktion von Endorphinen, die das allgemeine Wohlbefinden steigern und einer möglichen Depression entgegenwirken.
Tipps für schnelle Bewegungseinheiten im Arbeitsalltag
Da die Arbeit als MHFA-Ersthelfer oft zeitintensiv und stressig ist, kann es schwierig sein, regelmäßig ins Fitnessstudio zu gehen. Doch auch kurze Bewegungseinheiten im Alltag können einen großen Unterschied machen:
- Kurze Spaziergänge: Ein 10- bis 15-minütiger Spaziergang während der Mittagspause kann helfen, den Kopf frei zu bekommen und den Kreislauf anzuregen.
- Dehnübungen: Einige Minuten Dehnen können die Muskulatur lockern und Spannungen abbauen. Besonders bei der Arbeit am Schreibtisch oder in einer ruhigen Umgebung kann dies eine schnelle und effektive Methode sein.
- Treppensteigen: Wenn möglich, steigen Sie die Treppen anstelle des Aufzugs – das fördert nicht nur die Fitness, sondern gibt auch ein schnelles Gefühl der Zufriedenheit.
Erholsamer Schlaf
Zusammenhang zwischen Schlaf und Wohlbefinden
Schlaf ist eine der wichtigsten Säulen für das geistige und körperliche Wohlbefinden. Für MHFA-Ersthelfer, die mit stressigen und emotional anstrengenden Aufgaben konfrontiert sind, ist erholsamer Schlaf besonders wichtig, um die nötige Energie und Resilienz für den nächsten Tag zu haben. Ein Mangel an Schlaf kann zu einer verringerten Leistungsfähigkeit, schlechterem Urteilsvermögen und erhöhtem Stress führen. Darüber hinaus hat Schlaf einen direkten Einfluss auf die emotionale Regulierung, weshalb er für die mentale Gesundheit von Ersthelfern unverzichtbar ist.
Tipps für besseren Schlaf trotz Stress
Es kann schwierig sein, nach einem langen Arbeitstag oder nach emotional anstrengenden Einsätzen abzuschalten. Dennoch gibt es einige einfache Tipps, die helfen können, die Schlafqualität zu verbessern:
- Schlafroutine etablieren: Ein regelmäßiger Schlafrhythmus fördert die innere Uhr und hilft, schneller einzuschlafen. Versuchen Sie, zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzuwachen, um den Körper auf einen regelmäßigen Schlafzyklus einzustellen.
- Technik vermeiden: Vermeiden Sie es, in den letzten Stunden vor dem Schlafengehen auf Bildschirme (wie Handy oder Laptop) zu schauen. Das blaue Licht dieser Geräte kann die Produktion von Melatonin stören und das Einschlafen erschweren.
- Entspannungsrituale: Schaffen Sie sich eine entspannende Routine vor dem Schlafengehen. Dies könnte das Lesen eines Buches, eine heiße Dusche oder eine kurze Meditation umfassen. Solche Rituale helfen dabei, Körper und Geist auf den Schlaf vorzubereiten.
- Schlafumgebung optimieren: Achten Sie darauf, dass Ihr Schlafzimmer eine angenehme Atmosphäre für den Schlaf bietet. Eine ruhige, dunkle und kühle Umgebung fördert einen tiefen und erholsamen Schlaf.
Diese praktischen Tipps zur Selbstfürsorge helfen MHFA-Ersthelfern, ihre körperliche und geistige Gesundheit zu erhalten und zu stärken. Indem sie regelmäßig Achtsamkeit üben, Bewegung in ihren Alltag integrieren und auf ihre Schlafqualität achten, können sie den Anforderungen ihres wichtigen Engagements besser gerecht werden und ihre eigene Resilienz aufbauen.
Emotionale Selbstfürsorge: Den eigenen inneren Frieden bewahren
Als MHFA-Ersthelfer ist es unerlässlich, nicht nur physisch, sondern auch emotional gut für sich selbst zu sorgen. Die Arbeit mit Menschen in psychischen Krisen kann stark belastend sein, und ohne gesunde emotionale Selbstfürsorge besteht die Gefahr, auszubrennen oder den Kontakt zu den eigenen Gefühlen zu verlieren. Eine der größten Herausforderungen für Ersthelfer ist es, eine Balance zwischen Mitgefühl und Selbstschutz zu finden. In diesem Abschnitt werden Strategien vorgestellt, wie MHFA-Ersthelfer ihre emotionale Gesundheit bewahren und ihren inneren Frieden wahren können.
Grenzen setzen und Nein sagen lernen
Warum es wichtig ist, Grenzen zu kennen
Grenzen sind ein wesentlicher Bestandteil der Selbstfürsorge, besonders in einem anspruchsvollen Beruf wie dem der MHFA-Ersthelfer. Sie helfen, die eigene emotionale Energie zu schützen und verhindern, dass man sich selbst überlastet. Wenn man ständig die Bedürfnisse anderer über die eigenen stellt, kann das zu Erschöpfung und emotionalem Stress führen. Grenzen zu kennen bedeutet, zu wissen, was man leisten kann und was nicht, und diese Grenze klar zu kommunizieren. Nur so bleibt man langfristig gesund und kann weiterhin effektiv helfen. Ein Ersthelfer, der seine Grenzen respektiert, ist besser in der Lage, anderen zu helfen, ohne sich selbst zu verlieren.
Strategien, um sich nicht zu überlasten
Es gibt verschiedene Ansätze, um gesunde Grenzen zu setzen und zu wahren:
- Selbstreflexion: Nehmen Sie sich regelmäßig Zeit, um zu prüfen, wie es Ihnen geht. Fragen Sie sich, ob Sie sich emotional erschöpft fühlen oder ob Ihre Energie langsam zur Neige geht. Diese regelmäßige Reflexion hilft, frühzeitig zu erkennen, wenn Sie sich überlastet haben.
- Kommunikation: Lernen Sie, höflich aber bestimmt “Nein” zu sagen, wenn eine Situation Ihre emotionalen oder physischen Ressourcen übersteigt. Es ist wichtig, dies ohne Schuldgefühle zu tun. Die Fähigkeit, sich abzugrenzen, schützt nicht nur Ihre eigene Gesundheit, sondern auch die Qualität der Hilfe, die Sie leisten können.
- Zeitmanagement: Planen Sie bewusst Pausen und Auszeiten ein. Ein strukturierter Tagesablauf, der auch Raum für Erholung lässt, ist entscheidend, um Überlastung zu vermeiden. Vermeiden Sie es, zu viele Aufgaben gleichzeitig zu übernehmen und lassen Sie sich Zeit, um sich zu regenerieren.
Unterstützung suchen und sich vernetzen
Die Rolle von Supervision und Peer-Support-Gruppen
Es ist entscheidend, dass MHFA-Ersthelfer sich nicht isoliert fühlen. Supervision und Peer-Support-Gruppen bieten einen wertvollen Raum, um über Erfahrungen und Herausforderungen zu sprechen, die während der Arbeit auftreten. Supervision ist eine Form der professionellen Begleitung, in der ein erfahrener Kollege oder ein Therapeut dem Ersthelfer hilft, schwierige Fälle zu verarbeiten und emotionale Belastungen zu reflektieren. Diese Gespräche können dazu beitragen, die eigene Perspektive zu erweitern, emotionale Erschöpfung zu verringern und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Peer-Support-Gruppen, in denen sich Ersthelfer untereinander austauschen können, sind ebenfalls eine ausgezeichnete Quelle der Unterstützung, da sie das Gefühl vermitteln, nicht allein zu sein.
Sich mit anderen MHFA Ersthelfern austauschen
Der Austausch mit anderen, die ähnliche Erfahrungen machen, kann enorm unterstützend wirken. In Peer-Support-Gruppen oder informellen Netzwerken können Ersthelfer ihre Emotionen und Herausforderungen teilen, was nicht nur entlastend wirkt, sondern auch dazu beiträgt, neue Perspektiven und Lösungen zu finden. Oft fühlen sich MHFA-Ersthelfer in ihrer Arbeit alleine, da die emotionalen Belastungen schwer verständlich sein können. Der Kontakt mit Kollegen, die das gleiche Engagement haben, schafft ein Gefühl von Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Dieser Austausch fördert nicht nur das eigene Wohlbefinden, sondern auch den kollektiven Wissensaufbau, was letztlich die Qualität der Hilfe verbessert.
Emotionale Selbstfürsorge erfordert nicht nur, auf sich selbst zu achten, sondern auch auf die eigenen Bedürfnisse und Emotionen zu hören und diese aktiv zu schützen. Durch das Setzen von klaren Grenzen und das Erlernen, sich Unterstützung zu holen, können MHFA-Ersthelfer ihre innere Balance bewahren und ihre wertvolle Arbeit ohne langfristige negative Auswirkungen auf ihre eigene psychische Gesundheit fortsetzen.
Burnout vermeiden: Langfristige Strategien für MHFA Ersthelfer
Burnout ist eine ernsthafte Bedrohung für MHFA-Ersthelfer, die in einem emotional und psychisch anspruchsvollen Umfeld arbeiten. Die fortlaufende Konfrontation mit den Ängsten und Belastungen anderer kann ohne die richtigen Schutzmechanismen zu Erschöpfung und Überforderung führen. Um Burnout zu vermeiden, ist es entscheidend, langfristige Strategien der Selbstfürsorge und Prävention zu entwickeln. In diesem Abschnitt werden zwei zentrale Ansätze vorgestellt: regelmäßige Selbstreflexion und die Inanspruchnahme professioneller Unterstützung.
Regelmäßige Reflexion und Selbstbewertung
Wie Selbstreflexion hilft, Überlastung zu erkennen
Selbstreflexion ist ein unverzichtbares Instrument, um frühzeitig Anzeichen von Überlastung und emotionaler Erschöpfung zu erkennen. Durch regelmäßige Reflexion über eigene Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen können MHFA-Ersthelfer feststellen, ob sie an ihre Grenzen stoßen oder sich bereits in einem Zustand der Erschöpfung befinden. Die kontinuierliche Selbstbewertung hilft dabei, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und eine Anpassung der eigenen Strategien vorzunehmen, bevor der Zustand unkontrollierbar wird. Ohne Selbstreflexion besteht die Gefahr, dass die Belastungen unbemerkt steigen und zu einem Burnout führen, ohne dass der Helfer rechtzeitig eingreifen kann.
Tools für die persönliche Reflexion
Es gibt verschiedene Methoden, um die Selbstreflexion zu fördern und eine regelmäßige Bewertung des eigenen Wohlbefindens zu ermöglichen:
- Tagebuch führen: Das Schreiben eines Tagebuchs ist eine einfache und effektive Methode, um Emotionen und Gedanken zu ordnen. Ersthelfer können ihre Erfahrungen nach einem belastenden Tag aufschreiben und reflektieren, welche Gefühle hervorgerufen wurden und wie sie damit umgegangen sind. Dies fördert das Bewusstsein für persönliche Belastungen und stärkt die Fähigkeit zur emotionalen Abgrenzung.
- Reflexionsfragen: Es können gezielte Fragen gestellt werden, wie z.B. „Wie fühle ich mich nach meiner letzten Unterstützung?“ oder „Welche Situationen haben mich emotional besonders belastet?“ Diese Fragen helfen dabei, frühzeitig Warnsignale zu identifizieren.
- Feedback einholen: Der Austausch mit anderen MHFA-Ersthelfern oder Kollegen kann wertvolle Einsichten geben. Durch Feedback können blinde Flecken entdeckt werden, und es kann auf Lösungen hingewiesen werden, die man selbst noch nicht bedacht hat.
Professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen
Warum auch MHFA Ersthelfer Unterstützung brauchen
Auch wenn MHFA-Ersthelfer bestens ausgebildet sind, sind sie nicht immun gegen die Auswirkungen emotionaler Belastung. Das ständige Mitgefühl, die Verantwortung und der Umgang mit schwierigen psychischen Situationen setzen den Helfer einer Vielzahl von stressigen Einflüssen aus. Es ist ein häufiger Irrglaube, dass Ersthelfer immer in der Lage sein sollten, ihre eigenen emotionalen Reaktionen zu managen. Tatsächlich ist es von entscheidender Bedeutung, dass auch Helfer professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen, um die eigene psychische Gesundheit zu bewahren. Der Zugang zu professioneller Hilfe ermöglicht es den Ersthelfern, ihre Erfahrungen zu verarbeiten, emotionale Ressourcen zu stärken und ihre Resilienz zu fördern.
Die Bedeutung von Therapie oder Coaching
Therapie und Coaching bieten MHFA-Ersthelfern einen sicheren Raum, um mit belastenden Erfahrungen und Gefühlen umzugehen. Ein Therapeut oder Coach kann dabei helfen, schwierige Situationen zu verarbeiten und gesundheitsfördernde Strategien zu entwickeln. Insbesondere, wenn es zu wiederholten oder sehr belastenden Einsätzen kommt, kann die professionelle Begleitung dabei helfen, die eigenen emotionalen Ressourcen aufzufrischen und den Helfer wieder in eine positive Balance zu bringen. In einer therapeutischen Umgebung können auch tiefere psychologische Mechanismen beleuchtet werden, die zur Entstehung von Belastung und Stress beitragen können. Für MHFA-Ersthelfer, die sich durch ihre Arbeit oft mit intensiven Emotionen auseinandersetzen, kann diese Unterstützung entscheidend sein, um langfristig eine gesunde Grenze zwischen persönlicher und beruflicher Belastung zu wahren.
Durch die Integration regelmäßiger Selbstreflexion und das Bewusstsein für die Bedeutung professioneller Unterstützung können MHFA-Ersthelfer ihre eigene psychische Gesundheit aktiv schützen. Diese beiden Ansätze ermöglichen es, Belastungen frühzeitig zu erkennen und zu adressieren, bevor sie zu einem Burnout führen. Mit einer soliden Unterstützung durch Reflexion und professionelle Begleitung bleiben Ersthelfer nicht nur gesund, sondern können auch weiterhin ihre wertvolle Arbeit auf höchstem Niveau leisten.
Fazit
Die Rolle des MHFA-Ersthelfers ist von enormer Bedeutung, da diese Fachkräfte in Krisenzeiten Menschen in psychischen Notlagen unterstützen. Doch diese verantwortungsvolle Aufgabe bringt auch hohe emotionale und psychische Belastungen mit sich. Um langfristig wirksam und gesund in dieser Rolle tätig zu bleiben, ist es von entscheidender Bedeutung, dass MHFA-Ersthelfer regelmäßig in ihre eigene Selbstfürsorge investieren. In diesem Artikel haben wir verschiedene Aspekte der Selbstfürsorge beleuchtet, die dabei helfen können, die eigene Gesundheit zu bewahren und Burnout zu vermeiden.
Zusammenfassung der wichtigsten Punkte
Selbstfürsorge für MHFA-Ersthelfer ist unerlässlich, um die emotionalen und physischen Belastungen, die mit der Arbeit verbunden sind, zu bewältigen. Dazu gehört das Setzen gesunder Grenzen und das Erlernen, „Nein“ zu sagen, um sich nicht zu überlasten. Achtsamkeit und Meditation helfen, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen, während regelmäßige Bewegung und ausreichend Schlaf das körperliche Wohlbefinden fördern. Darüber hinaus ist regelmäßige Selbstreflexion ein wichtiger Bestandteil, um frühzeitig Anzeichen von Erschöpfung zu erkennen und gegensteuern zu können. Professionelle Unterstützung, wie Therapie oder Coaching, stellt sicher, dass Ersthelfer ihre emotionalen Belastungen gesund verarbeiten und nicht alleine mit ihnen bleiben.
Ermutigung zur proaktiven Selbstfürsorge
Es ist von größter Bedeutung, dass MHFA-Ersthelfer proaktiv auf ihre eigene Selbstfürsorge achten. Indem sie regelmäßig auf ihre eigenen Bedürfnisse hören, Präventionsmaßnahmen ergreifen und sich Zeit für sich selbst nehmen, schaffen sie die Grundlage für eine langfristige und erfüllende Tätigkeit. Selbstfürsorge ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit, um in einem so anspruchsvollen Beruf gesund zu bleiben. Wer seine eigenen emotionalen und physischen Ressourcen schützt, wird in der Lage sein, anderen weiterhin bestmöglich zu helfen.
Aufruf, die eigene mentale Gesundheit ebenso zu schätzen wie die Hilfe für andere
MHFA-Ersthelfer setzen sich mit vollem Engagement für das Wohl anderer ein. Doch genauso wichtig wie die Unterstützung der Betroffenen ist die Achtsamkeit auf die eigene mentale Gesundheit. Wer seine eigene psychische Gesundheit nicht pflegt, kann auf lange Sicht die Qualität seiner Hilfe beeinträchtigen. Es ist ebenso wichtig, sich selbst als Priorität zu betrachten und die eigenen Bedürfnisse genauso zu respektieren wie die der anderen. Nur so können Ersthelfer dauerhaft wirksam und gesund in ihrem Beruf tätig sein, um die Menschen zu unterstützen, die auf ihre Hilfe angewiesen sind.